Wahab ist aufgewühlt – mitten in der Nacht ist er ins Krankenhaus bestellt worden, wo seine Mutter im Sterben liegt. Auf dem Weg dorthin, im schlimmsten Schneesturm, kämpft er mit seinen Gedanken und Erinnerungen an seine Mutter, seine Familie, seine weit entfernte Heimat und nähert sich dem wunden Punkt ihrer Mutter-Sohn-Beziehung: jenem Zwischenfall, der alles veränderte.
Wajdi Mouawad erzählt von einem jungen Mann, dessen Erfahrung sich in vielen Biografien wiederholt. Flucht, Migration, Kriege – sie hinterlassen Spuren im Menschen. Doch das Erwachsenwerden auch. Offener als in diesem literarischen Zwiegespräch ringen Schmerz und Liebe, Wut und Zärtlichkeit selten miteinander.